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Die ersten Toten der GOEBEN

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„Das Volk hat uns, von der „Goeben“, ja noch gut im Gedächtnis. Bei dem letzten Besuch, im Mai 1914 war das, als wir von Korfu hierher kamen.Da liefen eines Tages mehrere hundert Kerle, schwarz wie die Neger, in schlechte, schmutzige Anzüge gehüllt, wie die wilde Jagd durch die Strassen Konstantinopels. Bewaffnet mit Beilen, Feuerstangen und Schüreisen stürmten sie die Anhöhen nach Pera hinauf. In einer voll mit Truppen belegten Kaserne war ein Großfeuer ausgebrochen! Feuer in Konstantinopel, das ist bei der winkligen Bauart, den leichten Holzhäusern der Stadt, das Schlimmste, was passieren kann, bedeutet fast immer eine Katastrophe, endet fast immer mit dem Abbrennen ganzer Straßenzüge. –Wie die Wilden gingen die schwarzen Gespenster der Feuersbrunst zu Leibe. Sie kamen von der „Goeben“! Schwarz waren sie, weil die „Goeben“ gerade bei der Kohlenübernahme war, als von Bord aus das Großfeuer in der Kaserne entdeckt wurde.Das Kohlen wurde sofort abgebrochen. „Freiwillige zum Feuerlöschen“! – Da gab’s kein Besinnen. Schwarz wie sie waren, sprangen sie in die Boote, fuhren an Land und liefen hinauf zur Kaserne. Stundenlang währte der Kampf mit dem entfesselten Element, wurde gearbeitet, gelöscht und gerettet.Keine Gefahr wurde gescheut, todesmutig ging alles dem rasenden Feuer zu Leibe. Da stürzte mit gewaltigem Getöse plötzlich eine Mauer ein und begrub vier liebe Kameraden unter sich. Unter Schutt und rauchenden Trümmern holten wir sie vor. – Vier deutsche Seeleute hatten ihr Leben bei dem Brand einer türkischen Kaserne dahingegeben.Ganz Konstantinopel trauerte aufrichtig um diese vier Helden, diese braven „Goeben“-Leute. Das Begräbnis blieb unvergeßlich. Die ganze Stadt gab das letzte Geleit. Unvergeßlich blieb der Bevölkerung die Aufopferung und Bravour der „Goeben“-Leute. Sie hatten Hunderte von Häusern vor der Vernichtung bewahrt."[1]            

                                                

    

Anfang 1914 war das Ringen der europäischen Mächte um die Gunst und Einfluß im Osmanischen Reich keineswegs entschieden. Das Deutsche Reich hatte jedoch mit seiner ständig an Größe und Einfluss wachsenden Militärmission unter General Liman von Sanders besonderes Gewicht. Es sollte die wichtige Aufgabe der Militärmission sein, die Voraussetzungen für eine deutsch-osmanische Allianz zu schaffen, da die deutsche Außenpolitik ein mögliches Bündnis vom Zustand des osmanischen Heeres abhängig machte. Dazu war zunächst jedoch die osmanische Armee in einen kriegstüchtigen Zustand zu versetzen. Doch auch die osmanische Marine war trotz der britischen Ausbildungsgshilfe nicht einsatzbereit. Diese war für das Osmanische Reich vor allem als strategisches Gegengewicht gegen Russland von großer Bedeutung und sollte schnell gestärkt werden. Daher bat im Februar 1914 Enver Paşa über den Militärattaché von Strempel, ob das Osmanische Reich nicht zwei bereits einsatzbereite Kreuzer von Deutschland kaufen könnte, die dem russischen Großen Kreuzer AVEROFF überlegen wären[2]. Diese Anfrage wurde geprüft, aber man konnte keine Schiffe anbieten, die diesem Kriterium entsprachen. Um dennoch den Wert des Osmanischen Reiches als Bündnispartner zu unterstreichen und die militärischer Stärke Deutschlands zu beweisen, wurde die Mittelmeerdivision (MMD), seit dem 23. Oktober 1913 unter dem Kommando von Admiral Souchon, nach Istanbul entsandt.Die GOEBEN lief am 15. Mai 1914 in den Bosporus ein und ankerte am Goldenen Horn unterhalb der deutschen Botschaft in Pera. Es folgten eine Reihe aufwendiger gegenseitiger Empfänge an Bord, in der deutschen Botschaft, aber auch für die Offiziere der GOEBEN als Gäste des Sultans. Als sich der Besuch des Flaggschiffes dieses Verbandes dem Ende neigte und nur noch die Kohlevorräte ergänzt werden mußten, brach ein Feuer in der Taşkışla-Kaserne in Pera aus und ein Drittel der Mannschaft, also einige Hundert Mann, wurde als Löschtruppe angeboten. Dabei verloren drei Matrosen ihr Leben, was vom britischen Botschafter Lois Mallet, da ihm der politische Erfolg von Admiral Souchon’s Besuch missfiel, zynisch kommentiert wurde: „Beim Versuch, ein Feuer in der Tache Kéchla Kaserne zu löschen, war es ihm schicksalshaft möglich, die Leben von drei jungen Matrosen auf dem Altar der Türkisch-Deutschen Freundschaft zu opfern. Wenn man sich da an den Ausspruch von Bismark erinnert, daß die ganze Orientalische Frage nicht das Leben eines preussischen Grenadiers wert wäre, aber die Zeiten haben sich geändert.“[3] Der Besuch der MMD in Istanbul führte zu einem Schiffsbesuch des Befehlshabers der Mittelmeerflotte, de Robeck, mit dem Flaggschiff INVINCIBLE in Istanbul. Die Präsenz der GOEBEN war von britischer Seite nicht als Höflichkeitsbesuch, sondern richtigerweise als deutsche Machtdemonstration interpretiert worden und sollte nun übertrumpft werden. Das gelang jedoch nicht, da der türkischen Seite vor allem die Hilfe und das Opfer deutscher Matrosen in deutlicher Erinnerung geblieben war. Doch wer waren diese drei Seeleute der GOEBEN, die bei den Löscharbeiten getötet wurden? Die Namen und das genaue Datum des Unglücks waren bis 2013 nicht bekannt. Es existierte lediglich ein Bild aus einer Zeitungsmeldung, welches die Bestattung der drei Soldaten in Istanbul zeigt.Auf welchem christlichen Friedhof in Istanbul die Beisetzung durchgeführt wurde, ist nicht bekannt, da der Soldatenfriedhof in Tarabya als auch der Friedhof in Skutari zu diesem Zeitpunkt noch nicht existierten. Allerdings müssen die drei Matrosen später nach Tarabya umgebettet worden sein. Dort ruhen seit jener Zeit die drei Seeleute aber ihre Namen konnten nicht mit dem Unglück bei den Löscharbeiten im Mai 1914 in Verbindung gebracht werden, da auch auf den frühen Friedhofslisten die Namen nicht vermerkt waren. So entdeckte ich erst im Juli 2013 durch Zufall, dass es im Erweiterungsteil des Friedhofes, beiderseits des Kameradengrabes 121 der Soldaten aus Skutari, zwei Gräber gibt, in denen drei Seeleute Oberheizer Otto Fahr, Matrose Julius Kallinke und Obermaat Richard Arndt bestattet liegen, die alle am 23.05.1914 gestorben waren. Dieses konnten nur die drei Soldaten der „Goeben“ sein, die bei den Löscharbeiten in Taşkışla-Kaserne ums Leben kamen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[1] Georg Kopp, Das Teufelsschiff und seine kleine Schwester, S. 116 ff, bei dieser Beschreibung wird von vier Opfern geschrieben, was im Widerspruch zu anderen Aufzeichnungen und den Gräbern in Tarabya steht.

[2] AA/PA, Türkei 142, R 13319, von Mutius an AA 2. Februar 1914

[3] Miller, Superior Force The conspiracy behind the escape of the Goeben and Breslau, Kapitel 1

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